Letztes Jahr ist die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Niedersachsen insgesamt deutlich um 7,1 Prozent gestiegen. Akute Fälle wie Vernachlässigung sowie psychische und körperliche Misshandlung lagen in 11,6 Prozent der Gefährdungseinschätzungen vor, ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zu 2022. Das teilte das Landesamt für Statistik Niedersachsen heute mit.
Dazu Vanessa Behrendt, familienpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
Bereits zwischen 2020 und 2022 wurden in Niedersachsen 16 Prozent mehr Fälle von möglicher Kindeswohlgefährdung geprüft. Die heutigen Zahlen belegen, dass der Trend ungebrochen ist. Den im Juli vom Sozialministerium behaupteten enormen Personalzuwachs, der dem Notstand entgegenwirken soll, können wir bis heute nicht nachvollziehen: Eine klare Übersicht über den Zustand der Kinder- und Jugendhilfe ist uns die Landesregierung schuldig geblieben. Klar ist hingegen, dass das Budget für die Kinder- und Jugendhilfe bei zunehmendem Bedarf insbesondere wegen der unbegleitet einreisenden Minderjährigen sich nur unwesentlich erhöht hat. Je mehr die Schere zwischen steigenden Fallzahlen einerseits sowie nicht verifizierbarer Personalausstattung und stagnierendem Budget andererseits auseinandergeht, desto größer ist aber die Gefahr, dass Fehler zum Nachteil der betroffenen Kinder und Jugendlichen passieren. Das ist angesichts der heutigen Zahlen vom Landesamt für Statistik unsere Hauptsorge.
Vanessa Behrendt