Dieses Jahr könnten in Niedersachsen zehntausende Schafe an der Blauzungenkrankheit verenden. Seit dem 1. Juli werden die Tierhalter nicht mehr von der Tierseuchenkasse entschädigt. Mit ihrem Antrag (Drucksache 19/5192) fordert die AfD Unterstützung für die Tierhalter. Die Tierseuchenkasse soll den Verlust von Tieren durch die Viruserkrankung grundsätzlich auch nach dem 30. Juni entschädigen. Die Landesregierung soll dazu einen Zuschuss gewähren.
Dazu Alfred Dannenberg, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Die Tierseuchenkasse entschädigt Tierverluste nur, wenn eine behördliche Tötungsanordnung vorliegt, um die Verbreitung einer Seuche einzudämmen. Da die Blauzungenkrankheit aber durch Gnitzen, eine Mückenart, übertragen wird, sind Tötungsanordnungen hier wirkungslos. Deswegen ist mit diesem Instrument und mit Entschädigungen auf dieser Grundlage aktuell nicht zu rechnen. Die Tierhalter können zwar ihre Tiere impfen lassen, aber die verfügbaren Impfstoffe sind noch nicht zugelassen, und es ist bisher unklar, wie wirksam sie überhaupt schützen. Ohne jegliche Entschädigung könnten insbesondere die Schafhalter, die bereits vom Wolf geplagt sind, nun reihenweise aufgeben – mit ungeahnten Folgen für die Deichpflege und den Hochwasserschutz. Eine Entschädigung könnte jedoch Kosten in der Größenordnung von über zehn Millionen Euro bedeuten und damit steigende Beiträge für die Tierhalter. Um diese nicht im Regen stehen zu lassen, fordert die AfD eine Entschädigung durch die Tierseuchenkasse und einen Sonderzuschuss vom Land Niedersachsen an die Tierseuchenkasse, damit die Beiträge nicht explodieren.“
Alfred Dannenberg