Jessica Schülke zur Exzellenzstrategie: „Prestige auf Kosten qualitativer Lehre und Wissenschaftsfreiheit“

von AfD Presse

Die neuesten Ergebnisse der Exzellenzstrategie zeigen, dass Niedersachsen mit sechs Exzellenzclustern an dem millionenschweren Förderprogramm beteiligt ist. Universitäten wie die Leibniz Universität Hannover, die Universität Oldenburg, die Medizinische Hochschule Hannover und die Technische Universität Braunschweig konnten sich in einem harten Wettbewerb behaupten. Trotzdem sieht die AfD-Fraktion weiterhin grundlegende Probleme in der Struktur der Wissenschaftsförderung.

Dazu Jessica Schülke, kultur- und wissenschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:

Die Exzellenzstrategie bevorzugt große, gut vernetzte Fachbereiche mit umfangreichen Drittmitteln. Kleine Fächer mit herausragender Forschung bleiben häufig außen vor – nicht aus Mangel an Qualität, sondern weil ihnen die Kapazitäten für aufwendige Antragsverfahren fehlen.

Das schafft ein strukturell unfaires System, das den Druck auf Forscher erhöht und Anreize setzt, Forschungsinhalte strategisch an Förderkriterien anzupassen. Statt Ergebnisoffenheit und Ausgewogenheit steht zunehmend eine politische Agenda im Zentrum der Forschung. Wissenschaftsfreiheit bleibt dabei auf der Strecke. Auch die Lehre leidet: Spitzenforscher werden für ‚Exzellenz-Projekte‘ freigestellt und stehen den Studenten häufig kaum noch zur Verfügung. Vertretungsprofessoren übernehmen – Qualität und Kontinuität bleiben auf der Strecke. Trotz hunderter Millionen Euro Fördergeld in den letzten Jahren bleiben deutsche Universitäten im internationalen Vergleich weit zurück. Niedersachsen schafft es in weltweiten Rankings nicht einmal unter die besten 100. Das einstige Nobelpreiswunder, die Universität zu Göttingen, fällt in diesem Jahr endgültig aus der Exzellenzförderung heraus – ein fatales Signal. Die Wahrheit ist: Die Exzellenzstrategie hat sich mehr als Imageprojekt denn als echter Innovationsmotor für unsere Wissenschaft erwiesen. Sie braucht eine grundlegende kritische Überprüfung – vor allem mit Blick auf Transparenz, Fairness, politische Unabhängigkeit und wissenschaftliche Neutralität.

Jessica Schülke