Heute stellte der Philologenverband Niedersachsen seine Umfrage zur Gewalt gegen Lehrkräfte vor. Demnach haben von 950 Befragten bereits 70 Prozent, an Gesamtschulen sogar 85 Prozent verbale Gewalt erfahren. Mehr als jede fünfte Lehrkraft hat körperliche Gewalt erlebt. Das Kultusministerium muss ein Gesamtkonzept zum Umgang mit Gewalt an Schulen vorlegen und Lehrer als Schutzbedürftige in Erlasse aufnehmen, fordert der Verband.
Dazu Harm Rykena, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
Die Umfrage des Verbands offenbart das Ausmaß der Katastrophe. Dabei werden 40 Prozent der Übergriffe gegen Lehrkräfte nicht gemeldet. Dieser Umstand mag erklären, dass die Erlasse des Kultusministeriums sich bisher nur auf den Schutz der Schüler beziehen. Das muss sich dringend ändern, zumal ein Drittel der Befragten den Beruf nicht mehr ergreifen würde – ein Horrorszenario in Zeiten von Lehrermangel. Wir fordern mehr disziplinarische Möglichkeiten für Lehrkräfte und im Zusammenhang damit einen Sicherheitsdienst an den Schulen. Schüler, die trotz Präventionsprogramme und psychologischer Unterstützung gegen Lehrkräfte gewalttätig werden, dürfen nicht länger mit Samthandschuhen angefasst werden. Im Einklang mit dem Niedersächsischen Beamtenbund unterstützen wir die Forderung nach Rückendeckung durch das Land als Dienstherrn und nach rechtlichem Beistand, wenn es zu juristischen Verfahren kommt. Wir sehen außerdem spürbare Bußgelder für die Eltern als sinnvoll an. Diese haben als Erziehungsberechtigte auch eine Erziehungspflicht und müssen im Interesse ihrer Kinder am Erziehungsauftrag der Schule mitwirken. In einem Kontext der gesellschaftlichen Verrohung und bei der gewaltaffinen und frauenfeindlichen Sozialisierung vieler Schüler gerade mit muslimischem Migrationshintergrund ist antiautoritäre Erziehung nicht mehr geeignet, um den Schutz der Lehrkräfte sicherzustellen und Gewalt aus den Schulen zu vertreiben.
Harm Rykena