Der jetzt vorgestellte Landespflegebericht 2024 enthält Daten zur demographischen Entwicklung, zur Situation pflegender Angehöriger, zum Fachkräftebedarf in der stationären und ambulanten Pflege sowie zur finanziellen Belastung Pflegebedürftiger. Eine konkrete Strategie zur zukünftigen Sicherstellung der pflegerischen Versorgung wird nicht dargelegt.
Dazu Delia Klages, sozialpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
Seit Jahren war klar, wohin die Reise geht – aber es wurde einfach nicht gehandelt. Besonders die absehbare Entwicklung bei den pflegenden Angehörigen zeigt deutlich, dass die Zahl der Menschen, die familiäre Pflege leisten können, massiv schrumpfen wird. Trotzdem gibt es bis heute keine verlässlichen Konzepte, wie die Versorgung gesichert werden soll, wenn diese wichtige Stütze wegbricht.
Gleichzeitig verschärft sich der Personalmangel in den Pflegeeinrichtungen: Ab 2026 gehen jedes Jahr tausende Pflegekräfte in Rente, und bei der generalistischen Pflegeausbildung scheitert inzwischen fast jeder Zweite. Diese Entwicklung ist dramatisch – und sie ist hausgemacht. Man hätte längst gegensteuern müssen. Besonders bedrückend ist auch die finanzielle Situation vieler Pflegebedürftiger. In nahezu allen Heimen steigen die Eigenanteile, viele Bewohner sind damit überfordert. Pflege wird immer häufiger zum Armutsrisiko – und die Landesregierung schaut tatenlos zu. Es reicht nicht, Missstände auf 200 Seiten zu dokumentieren. Wir brauchen ein sofortiges, verbindliches Landespflegekonzept, das die Probleme bei Personal, Ausbildung, Angehörigenpflege und Finanzierung entschlossen angeht. Wer jetzt nicht handelt, verspielt die Zukunft der Pflege in Niedersachsen.
Delia Klages