Bedrückende Zahlen vom Verband der Ersatzkassen (vdek): Wer in Niedersachsen in einem Pflegeheim lebt, zahlt im ersten Jahr seines Aufenthaltes aktuell durchschnittlich 2.528 Euro pro Monat aus eigener Tasche. Das sind 137 Euro mehr als noch vor einem Jahr und sogar rund 600 Euro mehr als vor drei Jahren, hat der vdek errechnet. Der Verband hält eine grundlegende Finanzierungsreform der Pflegeversicherung auf Bundesebene für dringend notwendig.
Dazu Delia Klages, gesundheitspolitische Sprecherin des AfD Niedersachsen:
Kaum ein Pflegebedürftiger kann die Kosten für das Pflegeheim noch mit eigenen Einnahmen – Rente, Mieteinnahmen etcetera – stemmen. Ist der Geldrahmen erschöpft, springen die Sozialkassen ein. Eine Reform soll den Betroffenen nun die Sozialhilfe am Lebensende ersparen. Was edel klingt, scheint tatsächlich aber eher die Absicht zu sein, den Betragszahlern die alleinige Last der Kostensteigerung aufzuhalsen. Aufhorchen lässt Gesundheitsminister Philippis Ankündigung gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung nun müsse ohne Tabus und ohne ideologische Scheuklappen diskutiert werden. Alles müsse auf den Tisch. – Nein, Herr Philippi, für die Taschen der Beitragszahler darf dies ausdrücklich nicht gelten. Unser Konzept: Die Eigenbeteiligung in der stationären Pflege muss endlich begrenzt werden. Diese Finanzierungslücke übernimmt der Staat. Einsparpotential an anderer Stelle gibt es genug. Stichwort: Migrationspolitik. Zu einer grundlegenden Pflegereform gehört zudem, dass die häusliche Pflege besser honoriert wird. Der Staat sollte Anreize setzen, Angehörige zu Hause zu pflegen. Wir fordern zum Beispiel eine höhere Anrechnung von Pflegeleistungen innerhalb der Familie auf die Lebensleistung und somit auf die spätere Rente.
Delia Klages