21 junge Gäste der AfD-Fraktion erkundeten den Politiker Alltag
Ziemlich klug und schlagfertig traten die 21 jungen Gäste der AfD-Fraktion beim Zukunftstag im Leineschloss auf. Die 10 bis 14 Jahre alten Mädchen und Jungen aus ganz Niedersachsen erkundeten den Politiker-Alltag und erprobten selbst die Arbeit im Landesparlament. „Wir wollten ihnen zeigen, was es bedeutet, eine Meinung zu haben und sie auch zu vertreten. Keine langweiligen Vorträge, sondern hautnahes Erleben, wie Demokratie funktioniert“, erklärt der Landtagsabgeordnete Stephan Bothe. Der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion hatte ein abwechslungsreiches Programm für die jugendlichen Schnupper-Politiker organsiert. Begrüßt von Bothe sowie dem Fraktionsvorsitzenden Stefan Marzischewski und dem Landtagsabgeordneten Dennis Jahn gab es zunächst in einem der Sitzungssäle im ersten Stock des Leineschlosses eine Vorstellungsrunde und eine Einführung in die Arbeit von Landesregierung und Parlament. Wenig später wurde auch schon angeregt diskutiert. Der Landtagsabgeordnete Bothe hatte den „Gesetzesentwurf“ eingebracht, dass zukünftig in Niedersachsen jeder Schüler 2,50 Euro seines Taschengeldes in die Klassenklasse zahlen müsse, wenn er seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Das könne man so aber nicht stehen lassen, befand die Mehrheit der Mitdiskutanten. Der Vorschlag kam nur mit deutlichen Änderungen durchs Probe-Parlament. Die Summe wurde auf 1,25 Euro reduziert. Außerdem müsse es eine spezielle Hausaufgabenförderung für lernschwache Schüler geben.
Bevor dann auf großer Bühne, nämlich im Plenarsaal des Landtages, weiter debattiert wurde, folgte eine Führung durch das Parlamentsgebäude, dem Leineschloss. Klar, dass dabei auch der unterirdische Gang zum Erweiterungsgebäude erkundet wurde. Der Landtagsabgeordnete Peer Lilienthal berichtete zudem Spannendes aus der Geschichte des Gebäudes und seiner Bewohner. Die früheren Hannoveraner hätten mit dem bösen Schlagwort „Handyverbot“ wenig anfangen können, heutige Generationen aber schon. Ist es wirklich fair und sinnvoll, wenn Eltern zur Strafe für jugendliches Fehlverhalten die Mobiltelefone ihrer Kinder konfiszieren? Im Plenarsaal entspann sich darüber und über andere aktuelle „Reizthemen“ – Schulbeginn erst ab 10.00 Uhr morgens? – eine hitzige Debatte inklusive Ordnungsrufen und Kurzinterventionen. Wie gut, dass die jugendliche Landtagspräsidentin und die Beisitzerinnen ihre Abgeordneten so konsequent im Griff hatten.
Der Begeisterung am parlamentarischen Tun tat das keinen Abbruch. Auf Stephan Bothes Frage, ob die Zukunftstags-Parlamentarier in die Mittagspause wollten, war allgemeines Kopfschütteln zu sehen. Das Essen im Burger-Restaurant „Sissi und Franz“ wurde auf später vertagt, darüber waren sich selbst die größten Widersacher am Rednerpult einig.