„Können wir gemeinsam?“ – unter diesem Motto lud Landtagspräsidentin Hanna Naber kürzlich zu einer Vernissage in die Portikushalle des Landtages ein. Studenten des Masterstudiengangs „Gestaltung“ der „Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen“ (HAWK) arbeiten seit Beginn des Semesters daran, das kommunikative Miteinander in unserer Demokratie zu gestalten. Ihre Aufgabe besteht darin, Herausforderungen für die Demokratie zu identifizieren und verschiedene Gestaltungsansätze wie Kommunikationsspiele, digitale Tools oder Ausstellungskonzepte zu entwickeln. Ihre ersten Ergebnisse präsentierten sie nun der Öffentlichkeit.
Zu den geladenen Gästen zählte auch die AfD-Abgeordnete Jessica Schülke. Im Landtag ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur. Als ehemalige Absolventin der HAWK nahm sie sich besonders viel Zeit für den Austausch mit den Nachwuchsdesignern. „Es waren sehr interessante, sehr positive Gespräche für beide Seiten. Die Studenten waren mir gegenüber sehr aufgeschlossen, einige bedankten sich sogar bei mir für ein paar kleine Tipps und Anregungen“, freut sich Schülke.
Interessant war, wie sehr die offiziellen Statements von der eigentlichen persönlichen Ansicht mancher Vortragender abweichen konnte.
Wurde noch am Rednerpult vor dem vermeintlichen „Erstarken des Rechtspopulismus“ gewarnt, erklärte man im persönlichen Gespräch, dass der Umgang mit der AfD in der Öffentlichkeit nicht in Ordnung sei. Es gehe doch nicht an, in einer Demokratie die Opposition derart auszugrenzen.
Jessica Schülkes Fazit des Abends: „Natürlich war zu erkennen, dass die Projekte in eine sehr einseitige Richtung gehen sollten, umso wichtiger, dass ich dort unsere Akzente setzen konnte. Es lohnt sich, zu solchen Veranstaltungen zu gehen, um gerade mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. Nur im persönlichen Austausch können wir die Menschen davon überzeugen, dass wir weltoffene und moderne Zeitgenossen sind, die sich durchaus für innovative Designs und Kunst interessieren. ‚Ganz normale Menschen‘, mit denen man sehr gut reden kann, die wissenschaftlichen Fortschritt und zukunftsorientierte Forschung gerne unterstützen und künstlerischen Nachwuchs selbstverständlich fördern.“