Interfraktioneller Dialog in Wolfenbüttel
Der Kreisverband Wolfenbüttel hatte am Samstag zu einem interfraktionellen Dialog eingeladen.
Zahlreiche Gäste waren gekommen, um Markus Buchheit, Europa-Abgeordneten, Gunnar Lindemann vom Berliner Abgeordnetenhaus, Stephan Bothe, Omid Najafi und Jessica Schülke, AfD-Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag, sowie Marie-Thérèse Kaiser, Kreisvorsitzende des Kreisverbandes Rotenburg (Wümme), zu aktuellen Themen zuzuhören. Im Dorfgemeinschaftshaus Uehrde war kein Platz mehr frei.
Jessica Schülke berichtete über das Paritätsgesetz sowie über die sogenannte koloniale Schuld. Museumsobjekte aus kolonialem Kontext sind nicht pauschal „Raubgut“, viele sind Schenkungen und Dauerleihgaben oder wurden durch Kauf und Tausch erworben. Während die angebliche Schuld der Kolonialmächte immer wieder betont wird, findet der Kulturtransfer zugunsten der damaligen Kolonien selten Beachtung.
Stephan Bothe lieferte aktuelle Zahlen und Erkenntnisse zur Zunahme der Kriminalität und zur laschen Abschiebepraxis in Niedersachsen. Insbesondere wird gar nicht kontrolliert, ob Abgeschobene wieder ins Land einreisen.
Omid Najafi griff die Hannover Messe auf. Der Rückgang von Besucher- und Ausstellerzahlen um 40 Prozent ist ein deutliches Zeichen der fortschreitenden Deindustrialisierung. Besonders interessant für die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus dürfte das anschließende Thema gewesen sein: Vom Verbrennerverbot ist im abgelegenen Uehrde nahezu jeder betroffen.
Markus Buchheit fuhr mit der Kritik an die EU fort: Insektenmehl in Lebensmitteln, Korruptionsskandale, bei denen Politiker früher noch zurücktreten mussten, während sie heute in Amt und Würden verbleiben.
Gunnar Lindemann berichtete über die Berliner Wahl. In seinem Wahlkreis Pankow konnte er das Direktmandat erringen.
Zahlreiche Fragen drehten sich um die Deindustrialisierung, die Automobilindustrie und die Rolle der EU. Unter den Teilnehmern bestand Einigkeit darüber, dass die Europäische Union kaum noch reformierbar ist.