Anfang September fand die „Innovationstour Handwerk“ im Bezirk der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade statt. Die Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V. veranstaltet bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit den Mitgliedskammern „Innovationstouren“ durch Niedersachsen. Dabei werden Handwerksunternehmen vorgestellt, die erfolgreich Innovationsprojekte umsetzen. Gerade kleine und mittlere Handwerksbetriebe entwickeln innovative Produkte und Dienstleistungen und setzen neue Techniken ein. Die Innovationstour Handwerk ist damit ein hervorragendes Format, um mit dem Handwerk und den in Niedersachsen ansässigen mittelständischen Unternehmen ins Gespräch zu kommen.
Die Abgeordneten Jessica Schülke und Omid Najafi waren der Einladung gefolgt. „Es war meine erste Tour und ich war wirklich beeindruckt“, berichtet die wissenschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Jessica Schülke. „Zwei ganz unterschiedliche Firmen, eine Zimmerei und eine Fahrzeugbaufirma, zeigten, wie stark, wie innovativ, wie kreativ und wie vielseitig unser Handwerk ist.“
Beide Betriebe sind Traditionsunternehmen, die jeweils vor über 100 Jahren gegründet wurden und bis heute in Familienführung sind. „Bei den Gesprächen wurde aber auch klar: auch wenn die Auftragslage bislang noch sehr gut ist, so wird es trotz stetiger Weiterentwicklung und Professionalisierung der Firmenstrukturen immer schwerer, im Handwerk auf dem Markt zu bestehen und zu ‚überleben‘“, konstatiert Jessica Schülke. Beide Firmen verdeutlichten auch, dass vor allem die Nachwuchsgewinnung trotz Bemühungen eine andauernde und steigende Herausforderung darstellt. Auch wurde beklagt, dass immer neue Vorschriften aus EU- und Bundespolitik hinzukommen, die einen stetigen Bürokratieaufwuchs bedeuten. Kostensteigerungen aufgrund verschiedener Faktoren, beispielsweise Energiepreise und Lohnkosten, machen es den mittelständischen Handwerksbetrieben außerdem immer schwerer zu existieren.
Dennoch ist die Innovationskraft des Handwerks beachtlich, unterstreicht der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Omid Najafi. „Man muss diese kreativen Köpfe einfach machen lassen, und sie lösen ganz natürlich die Probleme von morgen“, schwärmt Najafi. „Wichtig ist, dass sie sich ohne Gängelung und Bürokratieauflagen frei entfalten können – dann haben Sie den nötigen Raum für innovative Entwicklungen, können sich voll und ganz ihrem Beruf widmen und dabei junge Interessenten für das Handwerk begeistern“, so Najafi.
Fazit der AfD-Abgeordneten: Das Handwerk lebt – noch! Man wünscht sich aber auch mehr Freiheit und weniger Bevormundung durch die Politik. Die Unternehmen wissen am besten, was gut für sie ist. Innovation ist nur möglich, wenn Unternehmen auch mal unkonventionelle Wege gehen können und nicht in Über-Regularien und Konformitäten eingezwängt sind. Das Handwerk vermisst außerdem die Anerkennung durch Politik und Gesellschaft, deren Fokus oftmals zu sehr auf der Industrie, insbesondere bei Förderungen oder Hilfeleistungen, liegt. Wir müssen alles daransetzen, dass unser Handwerk wieder den Stellenwert in Politik und Gesellschaft erhält, der ihm gebührt. Auf dem Mittelstand fußt unser Wohlstand. Traditionsreiche Gewerke und Unternehmen müssen eine Zukunft haben dürfen. Das Handwerk muss genauso stark gefördert und unterstützt werden wie die Industrie. Es braucht mehr Freiheit, um den Innovationsgeist zu erhalten, der nötig ist, um auf dem freien Wirtschaftsmarkt bestehen zu können und die harte Arbeit zu belohnen.
Die Handwerksbetriebe sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und der Garant für unseren Wohlstand. Unsere Devise muss lauten: „Handwerk stärken!“