In einer Antwort auf eine AfD-Anfrage („Umgang mit Wolfsangriffen“, siehe Anhang) räumt die Landesregierung ein, dass es neben der veröffentlichten Nutztierschadensliste noch eine interne Datenbank mit Angaben über die Herdenzusammensetzung und die Art der Zäunung bei Großtieren gibt. In der frei verfügbaren Rissliste werde nur ein reduzierter Datensatz dargestellt, heißt es.
Dazu Alfred Dannenberg, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Die Antwort des Umweltministeriums ist eine Zumutung. Sie lässt sich im Kern auf zwei bedenkliche Aussagen zusammenfassen: Die Landesregierung legt erstens keinen Wert auf Transparenz im Gegensatz zu dem, was sie zum Start des Dialogforums Wolf angekündigt hat. Sie hält bewusst Zahlen und Daten zurück. Diese Informationen sind aber entscheidend, um das Jagdverhalten der Wölfe, die Großtiere angreifen, einzuschätzen. Zweitens schiebt sie datenschutzrechtliche Gründe für diese Geheimhaltung vor. Das ist lächerlich, denn bei den Rissen an Schafen und Ziegen wird sehr wohl veröffentlicht, ob sie hinter wolfsabweisenden Zäunen standen oder nicht. Hier wird die Öffentlichkeit bewusst im Unklaren über die Gefährlichkeit des Wolfs gelassen. Ein weiteres Warnsignal sind die sinkenden Schafsbestände der letzten Jahre. Wir fordern daher komplette Transparenz statt Lippenbekenntnisse, Wolfspolitik statt Wolfsromantik, und vorbehaltlose Förderung des Zaunbaus für alle Nutztierhalter.“
Alfred Dannenberg