In der heutigen Jahrespressekonferenz der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH wurde für die neun niedersächsischen Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven eine positive Entwicklung im Bereich der festen Massengüter wie Kohle und Stahl vermeldet: ein Plus von sechs Prozent für 2022 im Vergleich zu 2021.
Dazu Thorsten Moriße, Sprecher der AfD-Fraktion für Häfen und Schifffahrt im Niedersächsischen Landtag:
„Wilhelmshaven ist der größte und erfolgreichste Hafen in Bezug auf den Seegüterumschlag. Das ist sehr erfreulich. Ein Plus von sechs Prozent und ein Comeback der Kohle als Energieträger machen allerdings buchstäblich die Kohle nicht fett! Unberechenbare Entscheidungen in Berlin können jederzeit zu starken Einbrüchen führen. Die Seehäfen feiern außerdem Zahlen, die mangels Aussagekraft an den dringenden lokalen Interessen vorbeigehen. Für unsere Krabbenfischer beispielsweise, die aufgrund der hohen Dieselpreise bereits vielfach in Existenznot geraten sind, wäre es viel wichtiger, dass ihre Sorgen hinsichtlich des geplanten EU-Verbots von Grundschleppnetzen in geschützten Meeresgebieten in Brüssel ernst genommen würden.“
Thorsten Moriße
Omid Najafi, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, fügt hinzu:
„Die vermeldeten Daten sind vordergründig gut, sie geben aber keinen Aufschluss über das Import/Export-Verhältnis. Der Gütertransport im Binnenverkehr ist laut Bundesamt für Statistik um 6,4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Weiter ist die bundesweite Rohstahlproduktion laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl bisher um 8,6 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen. Ein hoher Stahlanteil am Seegüterumschlag sagt daher nichts darüber aus, wie es um die deutsche Stahlwirtschaft bestellt ist. Mehr Seehandel bedeutet nicht zwangsläufig, dass Niedersachsen wirtschaftlich wächst.“
Omid Najafi