Stephan Bothe zur Forderung der Innenministerin Gästefans bei Derbyspielen auszuschließen: „Weniger Faktenferne, mehr Einsatz für die Sicherheit – Daniela Behrens sollte dringend ihre Arbeitsweise überdenken“

von AfD Presse

Die Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, äußerte sich heute zu Maßnahmen, die sie anlässlich des Niedersachsenderbys zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ergriffen sehen möchte, darunter ein Ausschluss der Gästefans bei kommenden Derbyspielen.

Dazu Stephan Bothe, innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:

Wenn bei Fußballspielen, wie leider auch beim Niedersachsenderby geschehen, mit Raketen auf Zuschauer in anderen Blöcken geschossen wird und mit Böllern geworfen werden, sind dies kriminelle und durch nichts zu rechtfertigende Taten. Sie müssen rechtsstaatlich verfolgt werden. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Bundespolizei das Verhalten der Fans insgesamt trotz des hochemotionalen Spieles und trotz der Panikmache durch die Innenministerin im Vorfeld als vorbildlich bezeichnet hat. Wer nun dennoch in populistischer Manier nach Kollektivstrafen ruft, demonstriert ein verhängnisvolles Rechtsstaatsverständnis und sein eigenes Versagen. Kollektivstrafen sind nicht zielführend und kommen einer Kapitulation des Rechtsstaates gleich. Dass es auch anders geht, zeigt ein vergleichbarer Fall aus Bayern, der sich beim Spiel FC Augsburg gegen TSG Hoffenheim ereignete. Nachdem dort Zuschauer, darunter Kinder, durch einen Böllerwurf verletzt wurden, wurde der Täter, der übrigens nicht Angehöriger der Ultra-Szene war, aber mit deren Hilfe ermittelt wurde, verurteilt. Er erhielt eine dreijährige Haftstrafe. So geht Polizeiarbeit, und daran sollte sich eine Innenministerin orientieren und bei den Fakten bleiben. Anders als sie suggeriert, sind Stadionbesuche in Niedersachsen und Deutschland außerordentlich sicher. In der vergangenen Saison wurden laut der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze bundesweit bei 26,48 Millionen Zuschauern 1.176 Personen verletzt, darunter 220 Polizisten. Es waren also nicht einmal 0,00444 Prozent der Stadionbesucher. Interessant ist die Aussage der Innenministerin, dass sie die Anzahl der eingesetzten Polizisten bei Fußballspielen reduzieren und dafür Gewalttäter aus den Stadien verbannen will. Während Großveranstaltungen selbstverständlich immer einer Absicherung auch durch die Polizei bedürfen, wünschen wir uns, dass weniger Polizei im Alltag und zum Schutz von Volksfesten, Weihnachtsmärkten und an Silvester nötig wird, indem Gewalttäter ins Gefängnis oder außer Landes gebracht werden! Die Fraktion der AfD Niedersachsen fordert daher weiterhin ein konsequentes Vorgehen gegen Straftäter – auch beim Fußball; aber nicht durch Kollektivstrafen, sondern durch professionelle Polizeiarbeit und in Zusammenarbeit mit dem weit überwiegenden friedlichen Teil der Fanszenen!

Stephan Bothe