Olaf Scholz und Ursula von der Leyen eröffneten gestern die Hannover Messe 2024. Von heute bis Freitag können sich die Besucher, der Industriemesse, unter anderem über die diesjährigen Schwerpunkte Wasserstoff und Künstliche Intelligenz informieren. „KI ist der Schlüssel zur wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Industrie“, so Messechef Jochen Köckler. Dazu Omid Najafi, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
Bei den diesjährigen Schwerpunkten kollidieren Industrieinteressen und Politik – zumindest in Deutschland. Daran ändern die grünen Transformationspläne des hochkarätigen Besuchs aus Brüssel nichts. Künstliche Intelligenz braucht Strom, viel Strom. Der Industriestrompreis liegt in Deutschland bei über 100 Euro pro Megawattstunde und damit drei- bis viermal höher als für die internationale Konkurrenz. Die Wasserstoffförderung insbesondere in Niedersachsen führt auch nicht zu konkurrenzfähigen Wasserstoffpreisen wie beispielsweise in Norwegen, dem diesjährigen Partnerland der Messe. Denn der Wasserstoff muss grün sein – also aus erneuerbaren Energien gewonnen werden, um in Niedersachsen die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Trotz massiver Förderung sind bereits Projekte gescheitert: Die Herstellung von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab lohnt sich wirtschaftlich nicht. Bereits bei der Erzeugung ist der Preis von grünem Wasserstoff etwa dreimal so hoch wie bei Erdgas. Der Interessenkonflikt zwischen Industrie und Politik wird letzterer hoffentlich die Augen öffnen.
Omid Najafi