Qualifiziertes Personal fehlt in der Alten- und Krankenpflege. Die Pflegequalität leidet zunehmend darunter, die Situation für die Patienten verschlechtert sich. Aus Sicht der AfD geht der heute im Landtag eingebrachte Antrag der CDU zur Stärkung der Personalsituation in die richtige Richtung. Mit höheren Gehältern und mehr Auszubildenden ist es allerdings nicht getan.
Dazu MuDr. PhDr. / Univ. Prag Jozef Rakicky, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Die Versuchung ist groß, mehr Pflegekräfte zu gewinnen, indem offensichtlich ungeeigneten Menschen eine Ausbildung im Schnellverfahren ermöglicht wird – und das unter voller Bezahlung des guten Ausbildungsgeldes – immerhin schon 1.150 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Allerdings scheitern jetzt schon rund 30 Prozent der Auszubildenden an den hohen praktischen Anforderungen. Es stellt sich daher die Frage, ob Menschen, die vorher schon keinen Schulabschluss geschafft haben, diesen bei der Doppelbelastung durch das Erlernen des Ausbildungsstoffes und die Arbeit im Pflegeheim oder Krankenhaus überhaupt gewachsen sein können. Es kann auch nicht sein, dass zum einen das Anerkennungsverfahren für ausländische Pfleger zwölf bis 14 Monate in Anspruch nimmt, während auf der anderen Seite die CDU Menschen ohne jede Vorbildung und auch ohne Deutschkenntnisse innerhalb eines Jahres zu Pflegehelfern machen will. So wäre ein fataler Verlust der Qualität in der Pflege zu befürchten, unter dem die Pflegebedürftigen zu leiden hätten. Stattdessen empfehlen wir dringend verlässliche und familienfreundliche Dienstpläne, weniger Bürokratie und vor allem weniger Fixierung auf Geld und Gewinn. Dann klappt es auch mit einer nachhaltigen Verbesserung der Situation.“
Jozef Rakicky