Jozef Rakicky zum Aufruf des Marburger Bundes zu Warnstreiks der Ärzte: „Sinkende Reallöhne sind nur die Spitze eines Eisberges an Problemen“

von AfD Presse

„Nur der Notdienst kommt zur Arbeit!“ Unter diesem Motto ruft der Marburger Bund, die Ärztegewerkschaft in Niedersachsen und Bund, die Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern dazu auf, am 9. Mai die Arbeit für einen ganztägigen Streik niederzulegen. Grund: Nach vier Gesprächsrunden gibt es in den Tarifverhandlungen für die 55.000 Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern aus Sicht des Marburger Bundes keine Fortschritte. Die Arbeitgeber bieten lediglich eine Einmalzahlung von 3.000 Euro als Inflationsausgleich für 2023 an.

Dazu MUDr.PhDr. /Univ.Prag Jozef Rakicky, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:

„Der Marburger Bund setzt sich für seine Mitglieder ein. Das ist richtig. Die Inflation drückt die Reallöhne auch bei Ärzten, während die Arbeitsbelastung nicht nur stagniert, sondern weiter zunimmt. Allerdings ist die Gehälterfrage lediglich die Spitze eines Eisberges an Problemen, die nicht nur die tägliche Arbeit der Ärzte, sondern auch unser Gesundheitssystem insgesamt schwer belasten: ausufernde Bürokratie, oft unausgereifte Digitalisierung, Leistungsdruck und Überforderung, weil Kollegen mit Erfahrung und Spezialkenntnissen fehlen. Einerseits bewerben sich kaum Mediziner aus deutschen Universitäten in unseren Krankenhäusern. Andererseits versuchen die Klinikleitungen, mit immer weniger Personal den Kostendruck auszugleichen. Bei allem Verständnis für die Belange meiner Kollegen in den Krankenhäusern: Auch den kommunalen Krankenhausträgern steht das Wasser bis zum Kopf. Sie haben kaum Spielraum für Gehaltserhöhungen. 90 Prozent der Kliniken in Niedersachsen schreiben rote Zahlen. Die Politik der Ampel-Regierung führt zu einer weiteren Verschlechterung der Lage. Der niedersächsische Gesundheitsminister, der als lange in der Praxis tätiger Arzt die Verhältnisse zweifelsohne real einschätzen kann, folgt dabei blind den Vorgaben seiner SPD-Genossen. Es ist bedauerlich. Umso mehr, weil er damit außerdem die in ihn gelegten Hoffnungen der Ärzteschaft zu enttäuschen droht.“

Jozef Rakicky