Die „Neue Presse“ berichtete über den Fall einer Mutter, die für ihren an Scharlach – an sich einer banalen Erkrankung – leidenden sechsjährigen Sohn 40 Kilometer fahren musste, bis sie eine Apotheke fand, die das notwendige Antibiotikum vorrätig hatte. Aber auch lebenswichtige Medikamente werden knapp.
Dazu MUDr.PhDr. /Univ.Prag Jozef Rakicky, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Es handelt sich hier leider nicht um einen Einzelfall. Immerhin konnte die Mutter das notwendige Antibiotikum letzten Endes beschaffen. Was machen jedoch diejenigen, die leer ausgehen oder eben nicht die Beharrlichkeit oder Transportmöglichkeiten oder einfach Geld genug besitzen, um eine solche umständliche Suche nach den notwendigen Medikamenten auf sich zu nehmen? Der Mangel an Medikamenten erreicht mittlerweile auch die Krankenhäuser – beispielsweise wird auch Aspirin zur intravenösen Verabreichung knapp und von den Krankenhausapotheken rationiert. Den Ärzten wird geraten, schluckunfähigen Patienten Magensonden einzuführen, um ihnen Aspirin in Tabletten-Form zu verabreichen. Medikamente gegen Schlaganfall zur Auflösung von Gefäßverstopfungen – Actilyse® – und auch Medikamente gegen Nervenentzündungen – sogenannte Humanimmunglobuline – sind ebenfalls knapp, können nicht nachgeliefert werden oder unterliegen erheblichen Einschränkungen. Die Landesregierung ist über die teils lebensbedrohlichen Engpässe bestens unterrichtet. Was tut sie, um die Situation zu verbessern? In dem zweiten Nachtragshaushalt sind jedenfalls keine Mittel vorgesehen, um lebenswichtige Medikamente in ausreichender Menge zum Beispiel im Ausland zu beschaffen.“
MUDr.PhDr. /Univ.Prag Jozef Rakicky