Eine Auswertung der Parteizugehörigkeit von Talkshowgästen zeigt, wie ARD und ZDF die AfD systematisch aus ihren Programmen verbannen. Im letzten Jahr luden beide Sender insgesamt 457 Politiker aus den im Bundestag vertretenen Parteien in ihre Diskussionsrunden ein, rechnet die Wochenzeitung Junge Freiheit vor. Davon entfielen 125 auf CDU und CSU, 129 auf die SPD, 100 auf die Grünen, 67 auf die FDP und 34 auf die Linkspartei. Einzige Teilnehmer der Alternative für Deutschland waren einmal Tino Chrupalla bei Lanz und einmal Alice Weidel bei Maischberger. Damit liegt der AfD-Anteil bei 0,432 Prozent.
Dazu Jens-Christoph Brockmann, medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Ein journalistischer Offenbarungseid. ARD und ZDF trauen sich offensichtlich nicht, die AfD zu Wort kommen zu lassen. Zu stichhaltig sind ihre Argumente, zu desaströs die Politik der Altparteien. Den Talkshows selbst ist die tendenziöse Gästeauswahl immer wieder anzumerken. Selbst Künstliche Intelligenz würde eine lebendigere Diskussion entfachen, als die Einheitsschwafler, die Abend für Abend kaum unterscheidbare Argumente austauschen. Das alles steht im krassen Widerspruch zum Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender. Der Medienstaatsvertrag schreibt in Paragraph 26 klipp und klar vor, dass ‚die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen‘ seien. Die Alternative für Deutschland ist in den Wahlumfragen zweitstärkste Partei in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In Thüringen und Sachsen steht sie an der Spitze in der Wählergunst. Mit ihrem AfD-Bann senden ARD und ZDF gegen die Demokratie und weite Teile der Gesellschaft an. Hinzu kommen nicht enden wollende Skandale um Vetternwirtschaft und Selbstbedienungsmentalität. Abhilfe schafft nur eine radikale Reform nebst Gesundschrumpfungskur, wie sie die AfD schon lange fordert.“
Jens-Christoph Brockmann