Von „Unterrichtsversorgung im Sinkflug“ spricht der Landesrechnungshof in seinem heute veröffentlichten Schulbericht. Er rechnet vor, dass die Arbeitszeit von 2.170 Lehrern zusätzlich zur Verfügung stünde, wenn das Land seine Lehrkräfte nicht auch für außerunterrichtliche Angebote einsetzen würde. Es gäbe zahlreiche Tätigkeiten, von denen sie befreit werden könnten.
Dazu Harm Rykena, bildungspolitischer Sprecher der AfD Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Mit der außerunterrichtlichen Belastung sinkt nicht nur die Unterrichtsversorgung, sondern natürlich auch die Unterrichtsqualität. Schamlos werden zudem Engagement und Gutwilligkeit vieler Lehrer ausgenutzt. In der Realität sind die außerunterrichtlichen Aufgaben oft viel umfangreicher als dargestellt. Die Lehrer leisten sie unbemerkt und unbezahlt. Sie finden sich in einer Zwangslage wieder: Um allen Anforderungen gerecht zu werden, müssen sie zeitliche Abstriche machen, denn an den organisatorischen Aufgaben hängt oft die ganze Schule. Beispiel IT-Ausstattung: Wenn ein Lehrer sie aus Zeitmangel nicht pflegen kann, sind alle Jahrgänge davon betroffen. Der Unterricht im IT- und Medienbereich fällt aus. Auch die zunehmende Ganztagsbetreuung fordert immens viel Zeit und bindet Lehrkräfte. Wie sich Abhilfe schaffen lässt, ist klar: Die IT-Betreuung muss über externe Dienstleister oder zusätzliches Fachpersonal abgedeckt werden. Gleiches gilt für Verwaltungsaufgaben. Auch die bloße Betreuung von Schülern muss nicht von Lehrern durchgeführt werden.
Die Kommunen als Träger der Schulen wären in der Pflicht ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Stemmen können sie dieses finanzielle Mammutprogramm aber nicht. Sie werden seit Jahren mit vielen weiteren Ausgaben be- und oft genug überlastet. Hier muss das Land Lösungen erarbeiten und für die erforderliche finanzielle Entlastung sorgen. Die Bildung unserer Kinder darf nicht leiden, weil man Personalkosten einsparen möchte.“
Harm Rykena