Unbesetzte Stellen, rückläufige Bewerberzahlen, veraltete Personalbedarfsdaten, indiskutable Vergütung: Ausgerechnet im kritischen Bereich der Resozialisierung von Strafgefangenen zeigen sich jetzt die Folgen eklatanter Versäumnisse. Das ergibt die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD zur Situation der Werkmeister im niedersächsischen Justizvollzug (Drucksache 19/1134).
Dazu Delia Klages, Justizvollzugssprecherin der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Werkmeister leiten die handwerklichen Eigenbetriebe der Justizvollzugsanstalten und bilden Strafgefangene in Lehrbetrieben aus. Ihre Arbeit ist von zentraler Bedeutung. Sie sollen die Gefängnisinsassen fit für ein Leben in Eigenverantwortung und auf dem Boden der Gesetze machen. Mit ihnen steht und fällt oft eine gelungene Resozialisierung. Voraussetzung für ihre Einstellung ist ein Meisterbrief oder ein gleichwertiger Abschluss. Werkmeister werden zu Beginn nach A7 besoldet – nach Besoldungstabelle 2.573,94 brutto monatlich. Ein Witz! Bei der aktuell hohen Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen und grassierendem Fachkräftemangel verdient ein Handwerksmeister wesentlich mehr als Angestellter in der freien Wirtschaft, ja sogar ein Vielfaches als Selbständiger. Angesichts dieser Misere fällt der Landesregierung nichts Besseres ein, als eine Werbekampagne in Aussicht zu stellen. Junge Handwerksmeister sind bodenständige Bürger. Sie fallen nicht auf Slogans und Imagefilme herein. Sie wollen echte Perspektiven und Wertschätzung! Eine angemessene Besoldung gehört dazu.“
Delia Klages