Ansgar Schledde zum PV-Pachtvertrag des Landes mit enercity AG: „Deindustrialisierung und Rufe nach Industriestrompreisen zeigen es – Versorgung nur durch Windkraft und Solarstrom ist nicht möglich.“

von AfD Presse

In seiner gestrigen Pressemeldung gab Niedersachsens Finanzminister Heere (Grüne) den Abschluss eines zwanzigjährigen Vertrags zwischen dem Land Niedersachsen und dem Versorger enercity AG aus Hannover bekannt. Demnach werden in mehreren Landkreisen rund 500 landeseigene Gebäude mit insgesamt 355.000 Quadratmeter Dachfläche an enercity AG für die Errichtung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen verpachtet. Damit soll die Landesverwaltung dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035 näher gebracht werden. Die Sonnenenergie setze keine Schadstoffe frei, erspare den Import fossiler Brennstoffe und reduziere damit die Abhängigkeit von diesen Energieträgern. „Außerdem ist sie unbegrenzt verfügbar“, so Minister Heere.

Dazu Ansgar Schledde, energiepolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:

So vollmundig Minister Heere das Projekt auch lobt, im Hinblick auf eine gesicherte Versorgung wird es kaum etwas beitragen. Dass die rund 500 Gebäude des Landes sich künftig von der Sonne ‚ernähren‘ werden, stimmt nur dann, wenn wir sonniges Wetter haben. Spätestens bei schlechtem Wetter und in der dunkleren Jahreszeit wird die ‚Ernährung‘ der Gebäude eine ziemliche Diät sein. Interessant wäre zu erfahren, inwieweit Speicher vorgesehen sind. Denn ohne Speicher ist bei nächtlichem Strombedarf eine weitere Versorgung nötig. Es werden vielleicht weniger fossile Energieträger importiert, ein zunehmender Import von Strom zeichnet sich damit aber ab. Bei zunehmend fluktuierender Einspeisung sind außerdem immer mehr Netzeingriffe zu erwarten, um die Netzstabilität zu gewährleisten und Blackouts zu vermeiden. Schadstoffe werden von Photovoltaikanlagen zwar nicht unmittelbar freigesetzt. Aber die Frage der Entsorgung ist nicht geklärt. Die Milliarden von Solarmodulen, die weltweit auf Dächern installiert werden, erzeugen Berge von Abfällen, für die es in der Branche noch keine zufriedenstellende Lösung gibt, ergab neulich ein Untersuchungsbericht der BBC. Und schließlich bezieht sich die unbegrenzte Verfügbarkeit selbstredend auf die Zeiten mit Sonneneinstrahlung. Es zeigt sich deutlich, dass allein durch Windkraft und Solarstrom die Versorgung einer Industrienation nicht möglich ist. Beweise? Die laufende Deindustrialisierung Deutschlands und der panische Ruf der Politik nach Subventionierung von Industriestrom.

Ansgar Georg Schledde