Seit sieben Monaten ist das LNG-Speicher- und Verdampfungsschiff „Höegh Esperanza“ in Wilhelmshaven in Betrieb und trägt mit der Regasifizierung von Flüssiggas zur Sicherung der Gasversorgung bei. Die vom niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz veröffentlichten Überwachungsergebnisse sind bis auf eine kurzfristige geringe Überschreitung der Grenzwerte unauffällig. Der Bund übernimmt die Mehrkosten für das chlorfreie Ultraschallverfahren, so dass die Höegh Esperanza umgerüstet werden kann und ein weiteres Schiff von Anfang an chlorfrei arbeiten wird.
Dazu Ansgar Schledde, energiepolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
Die Ausbeute bei der Regasifizierung von Flüssiggas beträgt nur etwa 80 Prozent des eingesetzten Erdgases. Ob Chlor oder Ultraschall, zehn Prozent werden für die Verflüssigung, weitere zehn Prozent für den Transport und ein Prozent für die Regasifizierung aufgewendet. Im Vergleich zu LNG liegt der Pipeline-Aufwand bei etwa der Hälfte bei vergleichbaren Entfernungen. Im letzten Jahr war Erdgas zu 9,2 Prozent an der Stromerzeugung beteiligt. Sollen Braunkohle, Steinkohle und Kernenergie komplett ersetzt werden und Wind und Sonne nicht zur Verfügung stehen, fehlen zur sicheren Stromversorgung rund 50 Gaskraftwerke in Deutschland. Wo sollen die benötigten Gasmengen herkommen? Die Gaskraftwerke sollen dann mit Wasserstoff betrieben werden. Windkraft erzeugt Strom, mit dessen Hilfe Wasserstoff produziert wird, der in einer Gasturbine verstromt werden soll, weil Gas fehlt – hier zeigt sich der Irrsinn in vollem Maße. Und wieder stellt sich die Frage, warum die Kernkraftwerke abgeschaltet worden sind.
Ansgar Schledde
Thorsten Moriße, Sprecher der AfD-Fraktion für Häfen und Schifffahrt im Niedersächsischen Landtag aus Wilhelmshaven, ergänzt:
Was für Australien schlecht ist, kann für Wilhelmshaven nicht gut sein. Die ‚Höegh Esperanza‘ hatte wegen der gravierenden Auswirkungen auf die Umwelt keine Zulassung in Australien bekommen. Die beim Regasifizierungsverfahren eingeleiteten Chlormengen seien mit 0,1 Milligramm Chlor pro Liter zu groß. In Wilhelmshaven ist das eingeleitete Wasser mit bis zu 0,2 Milligramm Chlor belastet. Und dann ist man noch stolz darauf, dass der Wert nur kurzfristig überschritten wurde! Die anhaltende Regasifizierung von LNG ist abzulehnen, solange der Schutz des Wattenmeeres nicht garantiert ist. Der aktuelle Betrieb muss bis zur Umstellung auf das chlorfreie Ultraschallverfahren ausgesetzt werden. Die Mittel dafür sind nun vorhanden, die Umrüstung muss unverzüglich erfolgen.
Thorsten Moriße