In seiner heutigen Pressemitteilung gibt das Umweltministerium bekannt, das niedersächsische Wolfsbüro habe einen Wolf gefangen und besendert. Dies sei „ein guter Erfolg für die Wolfsforschung, das Monitoring und die Versachlichung der Debatte über das Verhalten von Wölfen“.
Dazu Alfred Dannenberg, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Ein erneuter Schlag ins Gesicht der Weidetierhalter. Anstatt endlich die Bejagung des Wolfes anzuordnen, verliert sich die Landesregierung in versuchter Detailforschung. Währenddessen erfasst die Riss-Liste seit Jahresbeginn bereits weit über 200 getötete, verletzte oder verschollene Weitetiere in Niedersachsen!
Welche bahnbrechenden Erkenntnisse in Bezug auf die sich weiter verschärfende Bedrohungs- und Riss-Problematik erhofft sich Umweltminister Meyer denn nun? Und was nützt der kürzlich in Visselhövede am helllichten Tage von drei Wölfen verfolgten Radfahrerin die Nachverfolgung eines von geschätzt 450 Wölfen in Niedersachsen? Wie repräsentativ für das Wildtierverhalten ist dieser eine Wolf, womöglich der unerfahrenste im Rudel, der in die Falle getappt ist?
Die beständig weitergeführte Riss-Liste liefert bereits aufschlussreiche Daten zum Jagdverhalten der Wölfe. Diese Liste könnte offenbar sogar noch mehr Daten zu Tage fördern. Die Landesregierung hat aber auf Anfrage der AfD-Fraktion zugegeben, noch nicht einmal alle im Zuge der Riss-Liste gesammelten Daten zu veröffentlichen! Wie wenig Minister Meyer an Transparenz gelegen ist, erkennt man auch hier wieder: Der Ort der Besenderung sowie das betroffene Rudel werden nicht mitgeteilt.
Transparenz ist dem Umweltminister nur wichtig bei eventuellen zukünftigen artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen zur Entnahme sogenannter ‚Problemwölfe‘: Diese sollen eine Woche vor Bejagung bekanntgegeben werden. Trotz beabsichtigter ‚Anonymisierung‘ sind dann gezielte Störungen dieser Jagd durch radikale Wolfsbefürworter nicht auszuschließen.“
Alfred Dannenberg