Beim dritten Treffen des Dialogforums „Weidetierhaltung und Wolf“ ging es gestern insbesondere um die Umsetzung des Schnellabschusses von Problemwölfen. Zuallererst plant das Land Niedersachsen eine Verordnung, „welche die Kriterien für die Ausweisung der Gebiete mit erhöhtem Rissaufkommen einheitlich für das ganze Land festschreibt.“
Dazu Alfred Dannenberg, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
„Und wieder nichts als Ankündigungen. In der Vergangenheit ist vieles angekündigt worden. Und eine Weile später wurde wieder relativiert und auf Zeit gespielt. Hinhalten, unklar bleiben, und in der Fläche passiert nichts – getreu diesem Motto macht die Landesregierung weiter. Seit rund einem Jahr gibt es das ‚Dialogforum Wolf‘. Erreicht worden ist bei den Weidetierhaltern seitdem exakt gar nichts, auch nicht nachdem Ministerpräsident Stephan Weil das Thema letztes Jahr kurz vor den Sommerferien zur ‚Chefsache‘ machte. Nur zur Erinnerung: Letzten Sommer ging der Landesregierung sogar das Geld für die ‚wolfsabweisenden‘ Zäune aus. Wenn jetzt zur ‚generellen Festlegung‘ der sogenannten ‚Gebiete mit überdurchschnittlichen Wolfsangriffen‘ eine Verordnung ‚mit breiter Beteiligung‘ geplant ist, stellt sich die Frage, wie viele Monate oder gar Jahre noch ins Land gehen sollen. Und bis dahin gilt: Entweder dreimaliges Überwinden der Zäune in sechs Monaten oder viermaliges Überwinden in neun Monaten – vorausgesetzt, ein zumutbarer Herdenschutz wurde überwunden. Dabei ist der Begriff ‚zumutbar‘ rechtlich nicht definiert. Obendrauf ist damit Weidetierhaltern nicht geholfen, die beispielsweise einen Riss im Januar, einen Riss im März und zwei im Dezember erleiden. Der Schnellabschuss sei jetzt schon möglich. Aber erstens dauert es, bis die Genehmigung vorliegt, und zweitens ist von einem solchen Fall bisher nichts bekannt. Der politische Wille ist hier schlichtweg nicht erkennbar.“
Alfred Dannenberg